Umwidmungen in Thurnharting trotz Gegenwind

Thurnharting könnte schon bald weiterwachsen. Der Paschinger Gemeinderat hat am Donnerstagabend zwei Umwidmungen für den Ortsteil auf den Weg gebracht. Zwei Fraktionen waren damit nicht einverstanden.

Sowohl in der Region Thurnharting Nord-Ost als auch im Bereich Kürzlweg könnte in absehbarer Zeit gebaut werden. Die erste dafür erforderliche Etappe, konkret die Verfahrenseinleitung zur Änderung des Flächenwidmungsplans, wurde von beiden Vorhaben erfolgreich genommen. Dagegen stimmten einzig die Junge Liste Öfferlbauer sowie Grünen-Sprecher Klaus Gutschireiter, Gemeinderätin Sembera (Grüne) stimmte jeweils mit einer Enthaltung ab – die Anträge gingen daher mit 30:7 Stimmen letztlich klar durch.

„Bei der letzten Wahl haben sich fast alle für die Reduktion der Bodenversiegelung ausgesprochen, wir wissen, dass wir einen sehr langen Bremsweg haben, bis Änderungen greifen, dennoch wird weiter von Sitzung zu Sitzung umgewidmet“, kritisierte Gemeinderat Gutschireiter in der öffentlichen Sitzung am Donnerstag. Betroffen seien insgesamt wieder 13.100 Quadratmeter.

Wasserprobleme in Thurnharting

In dasselbe Horn stieß die Junge Liste Öfferlbauer: „Wir haben immer klar zum Ausdruck gebracht, dass wir diese rasante Verbauung und Flächenversiegelung bei gleichzeitiger Vernachlässigung der Infrastruktur in unserer Gemeinde nicht mittragen können. Auch sind wir der Meinung, dass es vonseiten der Gemeinde endlich ein klares Konzept braucht, hier vor allem eine politische Vision, wo man mit dem Ortsteil Thurnharting und generell in der Gemeinde hinmöchte“, so Gemeindevorstand Öfferlbauer.

Eine Thurnhartinger Gemeinderätin schilderte daran anknüpfend die Probleme mit der Wasserversorgung im Ortsteil, die schon jetzt eklatant seien. Bis zu fünfmal pro Jahr käme es zu unangekündigten Ausfällen, da die Rohre schon jetzt überlastet seien.

Argumente auf beiden Seiten

Das Team Hofko (ÖVP) argumentierte vor allem mit dem Umstand, dass es sich hier um „Ureinwohner von Thurnharting handelt, die grundstücksmäßig sehr verbandelt waren.“ Man wolle hier eine entsprechende Auflösung ermöglichen. „Es werden hier diese Flächen für die Ur-Thurnhartinger bereitgehalten, damit die Kinder hier ein Haus bauen können“, bekräftigte Bürgermeister Hofko, der – anlässlich der Debatte um die Umwimdung im Bereich Thurnharting Nordost – jedoch auch erwähnte, dass ein Teil auch einer “maximalen Anzahl” (gemeint gewiss begrenzte, Anm. d. Red.) von Doppelhausbebauung zugeführt wird.

Auf die von der Jungen Liste im Zuge der Debatte zum Vorhaben im Kürzlweg gestellte Bitte, man möge auch die Zahl der Wohneinheiten transparent öffentlich sagen, informierte die ÖVP, dass es sich um „sechs bis acht Wohneinheiten jeweils“ handle. Das lege dann jedoch der Bauplan fest. Darüber hinaus betonte die ÖVP, dass man sich gegen Reihenhäuser und für Doppelhäuser ausgesprochen hat. Sowohl die Junge Liste als auch die Grünen befürchten schon in näherer Zukunft weiteren Wohnbau: „Mit der vorgesehenen Ringstraße ist sogar jetzt schon der Plan zur neuerlichen Erweiterung enthalten“, so Klaus Gutschireiter in seinen Ausführungen.

Foto: Paschinger Anzeiger (Symbolfoto Ortstafel)

Ein Gedanke zu „Umwidmungen in Thurnharting trotz Gegenwind

  • 27. März 2022 um 8:43 Uhr
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    Es ist schlimm mit der Bauwut in Pasching. Vor lauter Geldgier wird unser “Bauerndorf” nur mehr aus Beton und Asphalt bestehn

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