So starteten Paschings Parteien und Listen in die neue Periode
Mit den Gemeinderatswahlen Ende September wurden in der Paschinger Gemeindepolitik die Karten gänzlich neu gemischt. Der Start verlief bei den ersten beiden Sitzungen recht harmonisch.
Team Hofko/ÖVP Pasching: Der große Wahlerfolg ringt der Paschinger Volkspartei entsprechende personelle Ressourcen ab. Die Positionen konnten aufgrund des breiten Kaders von 74 zur Wahl angetretenen Funktionären aber grundsolide besetzt werden. Die ÖVP hat in der bislang kurzen Zeit zwar noch keine inhaltlichen, sehr wohl jedoch personelle Akzente gesetzt. Als einzige politische Kraft ist man bereits mit der Parteizeitung (die „Paschinger Nachrichten“ flatterten Anfang Dezember ins Haus) und Plakaten, auf denen man die Referenten der Partei vorstellt, an die Öffentlichkeit gegangen. Generell hat die ÖVP einen Kurs des Miteinanders eingeschlagen, das legen die Ressortaufteilung sowie der Umgangston der ersten beiden Gemeinderatssitzungen nahe.
SPÖ Pasching: Für Paschings Sozialdemokratie kündigt sich nach minus 12,97 Prozent bei der Wahl eine längere Selbstfindungsphase an. Eine sechsjährige Periode scheint dafür auch prädestiniert. Die den „Roten“ traditionell nicht auf den Leib geschneiderte Oppositionsrolle wird, wie es derzeit aussieht, auch in Pasching nicht bemüht, die Partei hat unter Führung von Vizebürgermeister Windischhofer einen Kurs Richtung Wahrnehmung von Verantwortung eingeschlagen. Kontinuität gibt es auch bei den drei Ausschussvorsitzenden, die allesamt bereits in der Vorperiode am Werk waren. Die Aktivposten Pölzl und Leberbauer, die für eine sehr lebendige Kampagne verantwortlich zeichneten, wirken aktuell ohne Vorstands- oder Referentenposten als Gemeinderäte in der zweiten Reihe mit.
JUNGE Liste Öfferlbauer: Die „Jungen“ scheinen ihre Rolle als neue dritte Kraft bereits gefunden zu haben. Man hat sich dabei auf einen konstruktiv-kritischen Kurs festgelegt, der Gestaltung auf der einen sowie Stopp-Schilder auf der anderen Seite beinhalten soll. So hat man bereits konkrete Umsetzungsthemen im der Liste übertragenen Nachhaltigkeitsressort vorgestellt, gleichzeitig aber angekündigt, bei Themen, die Anrainerinteressen gröblich zuwiderlaufen, sowie ausufernden Wohnprojekten konsequent dagegen zu stimmen. Dazu setzt man auf eine breite Personalaufstellung – die Funktionen von Gemeindevorstand (P. Öfferlbauer), Fraktionsführer (Haderer) und Ausschussvorsitzender (S. Öfferlbauer) werden von mehreren Personen getragen sowie sämtliche Ausschüsse von unterschiedlichen Mitgliedern beschickt.
FPÖ Pasching: Bei der FPÖ zeichnet sich nach dem Verlust von zwei Gemeinderatsmandaten ein bereits davor eingeleiteter Generationenwechsel ab. Dieser wurde auf Vorstandsebene bereits vollzogen und wird wohl peu à peu auch in der Gremienarbeit vonstattengehen. Mit Lucas Leitner nahm ein sehr junger Funktionär an den ersten Gemeinderatssitzungen teil, er wurde nach der Wahl zum Stellvertreter von Peter Obernhumer gewählt.
Die Grünen Pasching: Schon in den ersten Sitzungen zeichnete sich ab, dass die Grünen vor allem in Person ihres Sprechers, Klaus Gutschireiter, eine recht aktive Rolle im Gemeinderat einnehmen werden. In den Ausschüssen können die Grünen, wie auch die FPÖ und die Liste Böhm, aufgrund des Wahlergebnisses ausschließlich beratend tätig werden.
Liste Fritz Böhm: Nach dem Wahlergebnis im September (- 9,69 Prozent), das den Verlust von drei Gemeinderatssitzen bedeutete, wurde das verbliebene Mandat vom Listenchef und Altbürgermeister Fritz Böhm persönlich angenommen. Man präsentierte sich in den vergangenen Perioden in der Ansprache durchaus kantig, viele Projekte wurden aber mitgetragen. Als Fixmitglied des Gemeinderats schmerzlich fehlen wird der ehemalige Fraktionschef Hofstadler, der in den Sitzungen durch stets akkurate Vorbereitung und mitunter markige Wortmeldungen aufgefallen war.
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