Paschings Erfolgstrainer Wohlschläger: “In dieser Mannschaft steckt noch mehr”
Mit einem 3:0-Heimsieg über St. Martin schloss der SV Pasching 16 die bislang stärkste Herbstrunde der noch jungen Vereinsgeschichte ab. Der bisherige interne Rekord von vier Punkten wurde mit 13 Zählern bereits zur Saisonmitte regelrecht pulverisiert. Einen großen Anteil am zuletzt steilen Aufstieg hat unter anderem Paschings Cheftrainer, Thomas Wohlschläger.
Der Weg des SV Pasching 16 war bislang untrennbar mit Rückschlägen und herben Niederlagen verbunden. Der im Jahr 2016 von enttäuschten Pasching-Fans gegründete Verein konnte in den ersten Saisonen kaum sportliche Erfolge bejubeln. Im Rahmen einer sogar in Buchform aufgearbeiteten schwierigen Premierensaison wurden drei Punkte geholt, im zweiten Verbandsjahr waren es deren zwei. Dennoch blieben die Proponenten dem Verein treu, mit Thomas Wohlschläger, dem der Ruf ausgezeichnet mit jungen Spielern zu arbeiten vorauseilte, wurde zudem ein neuer Trainer für einen sportlichen Neuanfang geholt.
Dieser hatte zunächst mit einigen Rückschlägen zu kämpfen, wurde am Implementieren seiner Philosophie zunächst von widrigen Umständen wie Lockdowns gehindert. Dennoch wurden unter seiner Ägide bereits in der abgebrochenen Vorsaison sportliche Fortschritte augenscheinlich. Auch die triste Zeit der pandemiebedingten Zwangspause wurde schließlich genutzt. „Ich habe damals viel mit den Burschen telefoniert, mich, wo es möglich war, mit ihnen getroffen und Ziele ausgelotet“, erklärt Wohlschläger. Ein besonderes Hauptaugenmerk lag hier bereits am Etablieren eines funktionierenden Teamgefüges.
Teamgeist als Schlüssel zum Erfolg
An das zunächst noch zarte Pflänzchen sportlicher Steigerung knüpften die Paschinger Fußballer im Sommer 2021, als dem Amateurfußball die Fesseln gelockert wurden, eindrucksvoll an. Bereits die Vorbereitung verhieß Gutes. „Man hat schon im Spiel gegen Mühlbach gesehen, dass es in die richtige Richtung geht“, so der Coach, der die Entwicklung weiter vorantrieb. „Speziell bei jenen Spielern, die stets im Training waren, hat sich eine merkbare Steigerung abgezeichnet. Es wurde immer mehr Taktik angenommen“, erzählt Wohlschläger, der das auch auf das kognitive Arbeiten zurückführt, welches der Paschinger Übungsleiter forciert. Auch kam Emotionalität rein, sowie ein „Wir-sind-Pasching“-Bewusstsein.
Nach einem zunächst noch missglückten Auftakt in Urfahr wurden am zweiten Spieltag die Edelweiß Juniors mit 2:0 in die Schranken gewiesen. Richtig bergauf ging es jedoch nach der knappen Niederlage bei Titelanwärter Stahl Linz. Zuvor hatte Pasching einige schwächere Spiele, wie etwa die Derby-Niederlage gegen Kirchberg-Thening, absolviert, das Match in Linz markierte jedoch eine eindrucksvolle Zäsur. „Die Mannschaft wurde immer mehr zu einem Team, das im Training Geübte wurde immer besser umgesetzt“, so Wohlschläger, der neben dem kognitiven Training unter anderem großen Wert auf Verbesserungen im spielerischen Bereich legt.

Rechberger-Treffer sind in Pasching Kult
Nach dem sportlichen Fingerzeig gegen den FC Stahl Linz kam der Paschinger Motor jedenfalls so richtig ins Rollen. Aus den verbliebenen sechs Spielen wurden zehn Punkte, darunter weitere drei Heimsiege geholt. Eine von vielen Konstanten war dabei Torjäger Manuel Rechberger, der bereits seit vier Jahren wie am Fließband für Pasching trifft. „Unser Verhältnis ist ein sehr gutes. Mani hat als zweiter Kapitän noch mehr Verantwortung übernommen. Wir alle im Verein wissen, was wir an ihm haben“, meint Wohlschläger angesprochen auf seinen Goalgetter, der unter den (noch) spärlich zu den Matches erscheinenden Paschinger Fans aufgrund seiner regelmäßigen Treffer, die er seit der Premierensaison 2017/18 produziert, absoluten Kultstatus genießt.
Auffällig ist, dass der SV Pasching alle 13 Punkte zuhause geholt hat. Dem will der Cheftrainer keine allzu große Bedeutung beimessen. „Das Spiel in Urfahr ist für uns sehr blöd gelaufen, über das Match in Oftering wurde bereits alles gesagt, dann waren wir bei den stärksten Teams der Liga zu Gast. Ich bin davon überzeugt, dass wir das schon bald drehen werden, am liebsten wär mir das gleich im ersten Spiel.“ Tatsächlich hat der SV Pasching in seiner vierjährigen Verbandszugehörigkeit (möglicherweise auch aufgrund zweier Covid-bedingter Saisonabbrüche) noch kein Auswärtsspiel gewonnen.
Jugendarbeit als Zukunftsversprechen
Erfreulich war in der Hinrunde auch die voranschreitende erfolgreiche Integration junger Spieler in die Kampfmannschaft. So konnten unter anderem Kevin Dao und Philip Staudacher mit guten Leistungen aufzeigen. „Mir taugt es extrem, mit jungen Spielern zu arbeiten, bin immer auf der Suche nach Talenten“, so der langjährige Jugendtrainer Wohlschläger, der zusätzlich immer wieder die reifsten Talente aus dem eigenen Nachwuchs mittrainieren ließ – mit 14 Jahren. Drei von ihnen sollen schon sehr bald, nach deren 15. Geburtstag, noch intensiver eingebunden werden.

Aktivitäten am Transfermarkt schließt der Cheftrainer im Winter nicht dezidiert aus. Ein neuer Spieler soll über Vermittlung des stellvertretenden Obmanns und ehemaligen Paschinger Landesligaspielers, Hansjörg Roider, von der Union Haid zu Pasching stoßen. Alles andere werde man sehen. Klar ist jedenfalls, dass sehr vieles dem neu entstandenen Teamgeist untergeordnet wird. Dieser besteht auch im Trainerteam, was das Lob des Chefcoachs für den Reservetrainer, Thomas Hackl, unterstreicht. „Er ist unglaublich engagiert, opfert sich für den Verein auf. Die Steigerung der Reservemannschaft war heuer klar bemerkbar, das hat sich auch in den Resultaten niedergeschlagen, wenngleich es in vielen Spielen knapp noch nicht gereicht hat“.
Generell ist das Fazit in Pasching nach dem goldenen Herbst der Kampfmannschaft ein sehr positives. „Als Verein können wir sehr stolz auf die Leistungen der Mannschaft sein. Wenn du siehst, welchen Einsatz die Jungs zeigen, gibt dir das schon sehr viel zurück. Und eines kann ich versprechen: In dieser Mannschaft steckt noch mehr.“
Fotos: zVg SV Pasching 16
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