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Paschinger Gemeindepolitik: Ein Solo für Bürgermeister Hofko

Pasching (pö/kommentar). Erfolg und Nicht-Erfolg hängen auf lokalpolitischer Ebene in der Regel stark von einzelnen Personen sowie deren Leistungsbereitschaft, Talent und vor allem Bürgernähe ab. Die ÖVP spielte in Pasching jahrzehntelang keine nennenswerte Rolle, der aktuelle Erfolg inklusive des erreichten Umfärbens der einst tiefroten Gemeinde ist einzig und allein dem weit über das eigene Lager hinausgehenden Wirken der Einzelperson Markus Hofko geschuldet. Paschings neuem Bürgermeister sowie seinem Vize Josef Lehner ist es zudem gelungen, neben den beiden Schalthebeln der Partei ein fähiges Kernteam aufzubauen.

Balazs als Ausnahme von der Regel

Abseits der ÖVP, der das gegenwärtige Solo wohl beinahe schon peinlich sein wird, herrscht in Pasching derzeit ein beinahe unheimliches Vakuum. Umgeben von Positivbeispielen in den Nachbargemeinden Leonding, Wilhering und Kirchberg-Thening, schafft es die örtliche SPÖ seit geraumer Zeit nicht, öffentlich präsent zu sein. Die letzte und einzige SPÖ-Zeitung des abgelaufenen Jahres datiert vom Juni, und auch darin waren großteils allgemeine Themen zu lesen, die zuvor bereits vom Bürgermeister sowie den Gemeindemedien unters Volk gebracht worden waren. Wird in SPÖ-geführten Ressorts etwas umgesetzt, ist entweder – wie zuletzt beim Thema Restmüllentsorgung – der Bürgermeister beim Prozess sowie der Präsentation prominent neben dem roten Lichtblick Michael Balazs (der sich wohl aber mehr als fleißiger Referent denn als potenzieller Spitzenkandidat sieht) mit dabei, ein Werben in eigener Sache oder eine Assoziation mit der SP findet jedoch so gut wie gar nicht statt.

Hofko muss nicht mal zur Umarmung ansetzen

Das Bürgerlistenlager fährt aktuell einen wohl auch ressourcenbedingten Strategiewechsel, weg von lauter Opposition hin zu mehr Pragmatismus. Im Herbst brachte das neu formierte JUNGE-Team eine Zeitung heraus, die leisere Töne anschlug. Auch um die Grünen wurde es zuletzt ruhiger, Wortmeldungen in den Gemeinderatssitzungen blieben in den letzten Monaten aus, die FPÖ ist in Pasching generell nicht für laute oder gar grobe Töne bekannt.

Bürgermeister greifen oft gerne zur sogenannten „Umarmungsstrategie“, um ihnen potenziell gefährlich werdenden Personen auf sanfte Art und Weise den Wind aus den Segeln zu nehmen. Markus Hofko muss im Moment nicht einmal jemanden umarmen. Bei sechs Fraktionen im Gemeinderat und teils nicht unattraktiven Nebenberufs-Bezügen ist das keine Selbstverständlichkeit.

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Foto: Paschinger Anzeiger

Peter Öfferlbauer

Peter Öfferlbauer ist Herausgeber und Redakteur der regionalen Print- und Online-Zeitung "Paschinger Anzeiger".

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