Pasching: Riesenärger um neue Boccia-Bahn

Paschings SPÖ prescht mit dem Bau einer Boccia-Bahn an der Dörnbacherstraße vor. Konkret steht im Raum, dass die anderen Fraktionen des Gemeinderats, so etwa der ÖVP-Spielplatzreferent, nicht eingebunden wurden. Dieser übte zuletzt deutliche Kritik.

Es muss schon einiges passieren, damit der stets besonnen agierende Vizebürgermeister Markus Hofko (VP) in den Gemeindegremien unverblümt und öffentlich seinen Unmut äußert. Selbiges ist in dieser Dimension während der gesamten sechsjährigen Gemeinderatsperiode nicht geschehen.

Auslöser für die Verstimmung des bereits seit zwölf Jahren als Orts-Vize agierenden Langholzfelders war ein mutmaßlich politisches Manöver der Konkurrenz. Paschings SPÖ hatte vor wenigen Wochen medienwirksam den Wunsch nach einer Boccia-Bahn am Gelände des Sinnesweges (beim alten Nah- und Frisch-Gebäude) als Bürgeranliegen verkauft, welches es nun – vor der Wahl – umzusetzen gelte. Mit der, im Übrigen überraschend schnell erfolgten Umsetzung, wurde Hofko, qua gemeindepolitischer Kompetenzverteilung zuständiger Referent für Spielplätze, brüskiert.

Hofko bemängelte daher bei der Gemeinderatssitzung am Donnerstag, dass sein Ausschuss nicht eingebunden worden sei. Sein Ausschuss für Wohnen, Feuerwehr und Spielplätze hatte sich während der laufenden Periode mehrmals Gedanken über die Nutzung des Geländes gemacht, Dinge seien aber aus Kostengründen nicht umgesetzt worden. „Dass etwas gebaut wird, was nicht im Ausschuss war, finde ich enttäuschend, nachdem das in meinen Wirkungsbereich fällt. Ich frage mich, wie das finanziert wird“, sagte Hofko in einer Wortmeldung während der öffentlichen Sitzung.

Kritik nicht an Boccia-Bahn als solche gerichtet

Dabei ist der VP-Politiker um Differenzierung bemüht. Hofko hielt explizit fest, nichts gegen eine Boccia-Bahn zu haben, dass hier ein SPÖ-Alleingang gemacht wurde und nicht mit den anderen Fraktionen gesprochen worden sei, ging dem Vizebürgermeister, der auch von einem seiner Mitbewerber mit einer zustimmenden Wortmeldung unterstützt wurde, aber zu weit. Bürgermeister Mair sprach von einer kleineren Investition, drückte aber auch aus, dass es ihm leidtue, dass die Information nicht erfolgt ist.

Nach einer aus sozialdemokratischer Sicht äußerst turbulent verlaufenen Periode mit unter anderem mehreren Fraktionsaustritten, einem umstrittenen Misstrauensvotum sowie der Absage der von der SPÖ öffentlich als Mair-Nachfolgerin ins Spiel gebrachten Kurzzeit-Vizebürgermeisterin stehen Paschings Genossen, die bereits bei der Wahl vor sechs Jahren starke Verluste hinnehmen mussten, unter Druck. Aktuell fährt man einen sehr offensiven Wahlkampf.

Hö, die recherchieren ja:

Foto: Paschinger Anzeiger

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert