Neuer Stadtteil als Chance für Langholzfeld?

Die Pläne der Wohnbaugenossenschaft WAG, das Areal des einstigen Einkaufszentrums Uno Shopping künftig einem Nutzungsmix aus Gewerbe, Wohnungen und Geschäften zuzuführen, haben Ende der Woche für viel Aufsehen gesorgt. Aus Paschinger Sicht stellt sich unweigerlich die Frage nach dem Nutzen auch für die 7.700-Seelen-Gemeinde.

Am ehesten könnte von den Plänen Paschings größter Ortsteil, Langholzfeld, profitieren. Bewohner beklagen auch dort die quantitative Armut an lokalen Geschäften. So wird unter anderem dem beliebten Feinkostladen Anita nachgetrauert, während freie Flecken zuletzt vor allem dem Wohnbau zugeführt wurden. Die Nähe zum bekannten Paschinger Einkaufszentrum mag auf den ersten Blick als großer Vorteil erscheinen, nicht wenige sprechen diesbezüglich aber von mehr Fluch als Segen. Wer abseits des lauten Shopping-Trubels bewusst regional einkaufen möchte, hat es in Pasching – ganz gleich in welchem Ortsteil – bekanntlich generell nicht leicht.

Pläne müssen erst halten, was sie versprechen

Umso interessanter könnte die Nähe zu den angekündigten neuen Geschäften aufgrund der fußläufig guten Erreichbarkeit daher speziell für die Bewohner im östlichen Langholzfeld, also etwa östlich der Stifterstraße sein. Im westlichen Part des Ortsteils wird wohl auch künftig die Nähe zu Traun für viele interessanter sein.

Bei aller Euphorie um die neuen Pläne zur Leondinger Shopping-Geisterstadt darf natürlich nicht vergessen werden, dass bislang nur PR-Texte an die Öffentlichkeit gelangt sind. Dass der Projektbetreiber seine Pläne in besonders gutem Licht darstellen wird, ist genauso wenig verwunderlich wie das Loblied der Leondinger Bürgermeisterin. Ein Projekt, das regionale Nahversorgung zusammen mit Gewerbe, Büros, Wohnungen und Naturschutz – also einem Rückbau von versiegelten Flächen – verspricht, klingt zunächst nach der vielzitierten eierlegenden Wollmilchsau. Gute Ideen rund um das Areal sind bekanntlich genauso alt wie dieses selbst. Nun ist es (endlich) an der Zeit, dass auch die Umsetzung hält, was versprochen wird. Egal was an der Gemeindegrenze geschieht: Entscheidend wird sein, dass auch im eifrig wachsenden Pasching künftig regionale Infrastruktur außerhalb des Einkaufszentrums Platz greifen kann.