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Nach zehn Jahren: Paschinger Gemeindevorstand verlässt die Politik

Peter Öfferlbauer legt mit sofortiger Wirkung sein Mandat als Gemeindevorstand in Pasching zurück. Nach insgesamt zehnjährigem Engagement wird der 32-Jährige ab sofort, sowie auch in der Zukunft, kein politisches Amt mehr bekleiden.

PASCHING. Peter Öfferlbauer, der die Junge Liste Pasching bei den Gemeinderatswahlen im Jahr 2021 überraschend von null auf 14,53 Prozent und Platz drei geführt hatte, gab Freitagmittag seinen Rücktritt von allen politischen Ämtern bekannt. Als Gründe gibt Öfferlbauer eine „Mischung aus Privatem, Beruflichem und Politischem“ an.

An Wahlversprechen gehalten

Öfferlbauer habe die politische Tätigkeit stets über das berufliche Fortkommen gestellt, was aufgrund von Veränderungen im privaten Bereich zuletzt nicht mehr tragbar gewesen sei. Auch führt Öfferlbauer konkrete politische Aspekte ins Treffen: „Wir haben in der Paschinger Gemeindepolitik seit längerem kein Miteinander mehr. Durch meine forsche, ehrliche und direkte Art, Politik zu machen, habe ich die Junge Liste teils aber auch selbst in die Isolation geführt. Auch unter diesem Aspekt macht eine neue Person an der Spitze absolut Sinn“, so Öfferlbauer, der nach eigenen Angaben stolz ist, kein einziges Wahlversprechen gebrochen und immer nach seinen Idealen gehandelt zu haben. Diese Naivität habe aber auch viel Substanz gekostet, Porzellan zerschlagen und nicht zuletzt auch der Familie Lebensqualität gekostet.

Öfferlbauer, der der Jungen Liste als bloß zahlendes und „wenn man das will, auch beratendes Mitglied“ erhalten bleiben wird, will sich künftig stärker den beruflichen und privaten Aspekten des Lebens zuwenden. „Ich möchte mich von Herzen bei meinem Team bedanken, das unfassbar gut und schnell in die Gemeindearbeit hineingefunden und stets mit Herz und Hirn entschieden hat. Neben der Jungen Liste möchte ich auch der Grünen Fraktion, angeführt von Sprecher Klaus Gutschireiter, aber auch der Freiheitlichen Fraktion danken, mit denen ebenfalls eine gute Zusammenarbeit möglich war.“

Basis für Zukunft der Bürgerliste gelegt

Öfferlbauers größter Dank gilt jedoch den Wählern, deren damalige Entscheidung noch jahrzehntelange positive Auswirkungen habe. „Ich war, wie schon damals beim örtlichen Fußballverein, letztlich nur der Geburtshelfer. Gemeinsam haben wir es geschafft, die Unabhängigen in Pasching salonfähig zu machen. Die fünf Mandate sind bei jungen unabhängigen Leuten gewiss besser aufgehoben als bei den Parteien. Ich glaube fest daran, dass auf dieser Basis bei der nächsten Wahl ein noch größeres Bürgerforum entstehen kann.“ Etwaige Kritik an seiner Entscheidung kann Öfferlbauer nur bedingt nachvollziehen: „Wenn jeder zehn Jahre seines Lebens für die örtliche Gemeinschaft investieren würde, wäre Pasching bestimmt ein viel besserer Ort.“

Die Junge Liste nahm den Schritt Öfferlbauers mit Verständnis zur Kenntnis und wird in den nächsten Tagen über die Nachfolge des Listengründers im Gemeindevorstand beraten. In den Paschinger Gemeinderat wird mit Marco Glockner einer der 14 gewählten Ersatzgemeinderäte der personell breit aufgestellten Jungen Liste nachrücken und das fünfte Fixmandat der Bürgerliste bekleiden.

Archivfoto Paschinger Anzeiger

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