Pasching: Keine einzige Frau im Gemeindevorstand
Frauen sind in Paschings Gemeindepolitik erschreckend unterrepräsentiert. Bürgermeister, Vizebürgermeister und alle sieben Gemeindevorstände sind männlich. Auch im Gemeinderat ist der Anteil an Mandatarinnen sehr überschaubar.
Der Weltfrauentag wird gerne zum Anlass genommen, um über Gleichstellungsfragen zu debattieren. Schon wenige Tage später gerate dies wieder für ein Jahr in Vergessenheit, meinen wohl nicht zu Unrecht viele Spötter. Die Situation von Frauen in der Paschinger Gemeindepolitik ist gelinde gesagt prekär. Im siebenköpfigen Gemeindevorstand (Pendant zum Stadtrat in Städten) sind ausschließlich Männer vertreten. Auch die Positionen des Bürgermeisters sowie der beiden Vizebürgermeister sind fest in männlicher Hand. Daran dürfte sich in naher Zukunft nur wenig ändern, zumal alle drei aktuellen Bürgermeisterkandidaten wiederum männlich sind.
Im derzeitigen Gemeindevorstand schicken sowohl SPÖ (3 Vertreter) als auch Team Hofko/ÖVP (2 Vertreter) sowie FPÖ und Liste Böhm (je 1 Vertreter) männliche Abgeordnete. Auch im 31-köpfigen Gemeinderat nehmen nur sieben (!) Frauen Platz. Die meisten schickt mit einer Quote von immerhin 40 % die FPÖ, gefolgt von der SPÖ mit 33 %. Beim Team Hofko (ÖVP) sind 10 % weiblich, die Liste von Altbürgermeister Fritz Böhm kommt im Gemeinderat überhaupt gänzlich ohne Frauen aus.
Ein doch recht tristes Bild, das auf einen Negativrekord in der Region hindeutet. Zwischen den von Paschings Parteien immer wieder in der Öffentlichkeit lancierten Bildern auf Flugblättern und Plakaten und der tatsächlichen Vertretung in der Gemeinde klafft jedenfalls eine große Lücke. Bedenkt man, dass auch in Pasching gleich viele Frauen wie Männer leben, ist der Anteil der im Gemeinderat vertretenen Frauen mit nur 22,58 Prozent ein doch überraschend geringer.
Foto: Paschinger Anzeiger