Einsatzkräfte befreiten zurückgelassenen Hund aus Linzer Wohnung

Sonntagmorgen um 8 Uhr wurden Polizisten in Linz-Neue Heimat zu einem Mehrparteienhaus beordert, da eine Mieterin angezeigt hatte, dass ein Hund seit zumindest Freitag durchgehend bellen und jaulen würde und diesem kein Auslauf mehr gewährt würde. Beim Annähern zur Wohnung wurden die einschreitenden Beamten von mehr als einem halben Dutzend Nachbarn angesprochen, welche von ihren jeweiligen Balkonen aus ihren Unmut äußerten und die Polizisten aufforderten, den Hund “zu retten”.

Hund zeigte Durstverhalten

Die Polizisten stellten laut Aussendung der Landespolizeidirektion fest, dass die Außenjalousien heruntergelassen waren, jedoch Licht brannte. Die Wohnung wirkte unbewohnt, da kaum Mobiliar vorhanden war. Der in der Wohnung vorgefundene Hund, der offensichtlich in einem schlechten Zustand war, war mit einem Brustgeschirr und einer Leine angeleint, hechelte und zeigte eindeutiges Durstverhalten. Es ist unklar, ob der Hund zuvor an einem Gegenstand angeleint gewesen war, zum Zeitpunkt der ersten Sichtung konnte sich das Tier in der Wohnung bewegen.

Darüber hinaus konnte von außen wahrgenommen werden, dass der Hund in der Wohnung uriniert hatte. Beschädigungen an der Balkontür (Dichtung durch Hund herausgerissen) und an der Wand (Putz aufgekratzt bis zirka 2 cm Tiefe) deuteten laut Polizei auf eine Unterforderung (Mangel an Auslauf) des Hundes hin. Ein leerer Napf stand in der Küche, zwei weitere Näpfe mit nassem bis schimmligem Futter standen im Garten der Wohnung, wobei der Zugang für den Hund dorthin nicht gegeben war.

Besitzerin argumentierte mit “Zerstörungswut”

Es wurde mehrfach versucht, die Halterin fernmündlich zu erreichen, was misslang. Der Amtstierarzt des Veterinärdienstes des Magistrates Linz wurde daraufhin kontaktiert und ordnete die Abnahme und die Überbringung des Hundes in das Tierheim Linz an. Zwischenzeitlich traf die 32-jährige Hundehalterin bei der Wohnung ein und zeigte zunächst kein Verständnis für die Beanstandung. Als die Wohnung betreten wurde, stellten die Polizisten fest, dass sich mehrere Kothaufen auf dem Boden befanden und der Hund an mehreren Stellen uriniert hatte.

Die 32-Jährige gab an, dass sie den Hund “nur für einen Tag in der Wohnung gelassen” habe, und zwar, weil dieser eine “Zerstörungswut” aufweise und ihre neue Einrichtung zerstöre. Der Vierbeiner wurde mit Unterstützung der Berufsfeuerwehr Linz in die Obhut des Tierheimes Linz übergeben.

Presseaussendung und Foto: Landespolizeidirektion OÖ

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