Daily 2. Klasse Mitte: ASKÖ Neue Heimat und die wichtigen Signale einer Dreckschlacht

Obwohl das absolute Spitzenspiel der 2. Klasse Mitte zwischen der Neuen Heimat Linz und ATSV St. Martin unmittelbar zum Rückrundenauftakt keinen Sieger fand und die Rivalen praktisch gleichauf liegen, werden die Trauner in der Wahrnehmung vieler gefühlt um den leichten Tick voran gesehen. Nicht hilfreich war den Linzern zuletzt auch das 3:3-Unentschieden gegen den FC Stahl.

Neue Heimat konnte in jeder Phase zulegen

Im Derby gegen ASKÖ Westbahn Linz traf man auf einen Gegner, der unter Neo-Coach Mustafa Pojskic zuletzt erstarkt und dementsprechend schwierig einzuschätzen war. Man geriet nach einer Viertelstunde auch früh in Rückstand, zwei Minuten später befand man sich nach einer Roten Karte zu allem Überfluss in Unterzahl. Der Ausgleich glückte dennoch relativ früh, und kurz nach der Pause führte man bereits mit 3:1. Westbahn verkürzte zwar noch einmal, man hatte jedoch immer den Eindruck, dass die Neue Heimat jederzeit ein Tor nachlegen konnte, was so auch – wie der Endstand von 7:3 eindrucksvoll zeigt – ausgeführt wurde.

Nicht einmal die zweite Rote Karte rund zehn Minuten vor Schluss konnte die Linzer nach einem äußerst hart geführten Spiel entscheidend schwächen, selbst zu neunt gewann man diesen Abschnitt isoliert betrachtet mit 3:1. Dieser Umstand spricht für die klare Überlegenheit und Qualität der Mannschaft, man könnte gegen den einen oder anderen Gegner jedoch Probleme bekommen, wenn man disziplinäre Aspekte nicht in den Griff bekommt.

Spitzenreiter-Rufe nach dem Spiel

Die Machtdemonstration im Derby war im Titelkampf psychologisch jedenfalls enorm wichtig. „Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey“, skandierte die Mannschaft nach dem Spiel. Man konnte mit diesem eindrucksvollen Derby-Sieg ein deutliches Signal in Richtung des spielfreien Rivalen aus St. Martin setzen, dass man nicht gewillt ist, kampflos als Zweiter durchs Ziel zu marschieren. Die Medjedovic-Elf wird alles daransetzen, weiterhin Druck aufzubauen und Spiel für Spiel fokussiert mit einem Dreier abzuschließen. Die kommenden Gegner dürften diese Zielsetzung jedenfalls realistisch machen, ein Schlüsselspiel könnte die Begegnung mit den starken Babenbergern in zwei Wochen werden.

Bonus-Content für Plus-Abonnenten: Warum die Mannschaft Mentalität hat

Auch wenn manch einer es angesichts des einen oder anderen Ausrutschers sowie der fast schon inflationär gegen die Linzer ausgesprochenen Disziplinarmaßnahmen der Schiedsrichter anzweifeln würde, mannschaftlich gesehen stimmt die Mentalität in der Neuen Heimat. Beim Spiel gegen Westbahn war augenscheinlich, wie intensiv selbst ausgewechselte Spieler von der Ersatzbank aus bei Entscheidungen gegen die Mannschaft mitleben, wie intensiv Betreuer und Ersatzspieler selbst bei für den Ausgang bereits bedeutungslosen Toren jubeln (teilweise mehr als die Schützen selbst).

Nicht zuletzt spricht die Aufholjagd in Unterzahl bei noch dazu äußerst schwierigen Platzverhältnissen, Regen und Dreck für die Moral der Truppe. Die 2. Klasse Mitte wird sich wohl auf ein spannendes Titelrennen einstellen können, ein deutlicher Alleingang des ATSV St. Martin ist jedenfalls nicht zu erwarten.

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