Babenbergs großer Trumpf ist die Karte Zukunft

Die Union Babenberg hat innerhalb der letzten 16 Tage quasi gegen alles gespielt, was in der Liga Rang und Namen hat und damit echte Wochen der Wahrheit hinter sich. In den vergangenen vier Runden musste man sowohl gegen die Erst- und Zweitplatzierten ASKÖ Neue Heimat Linz und ATSV St. Martin/Traun als auch gegen die Verfolger FC Stahl Linz und ASKÖ SC Kirchberg-Thening antreten.

Babenberg ist eine funktionierende und ambitionierte Einheit

Dieser Spitzenspiel-Marathon hat der Sejdic-Elf ein durchaus positives und vor allem sehr realitätsnahes Zeugnis ausgestellt. Auf die absolute Spitze fehlt den Linzern noch das letzte Quäntchen, das haben nicht zuletzt die Niederlagen gegen das Top-Duo der Liga gezeigt. Umgekehrt konnten mit Kirchberg-Thening und Stahl Linz zwei unmittelbare Konkurrenten um Platz drei bezwungen werden, was die Tatsache unterstreicht, dass die Babenberger in ihrer Entwicklung bereits recht weit sind.

Dabei ist dies keinesfalls selbstverständlich. Semir Sejdic, mit dem Babenberg trotz seines jungen Alters über einen erfahrenen, gestandenen und vor allem erfolgshungrigen Coach verfügt, und den vielen weiteren besonnenen und klugen Entscheidungsträgern im Verein ist es gelungen, die Weichen erfolgreich auf Zukunft zu stellen. Die Union Babenberg verfügt über eine äußerst homogene und vor allem junge Mannschaft. Angeführt von Vereinslegende Jürgen Hartl hat sich ein Kader entwickelt, der auf und neben dem Platz als Einheit gilt.

Jugend bürgt für weitere Entwicklungsschritte

Diesen Eindruck bestätigt Sejdic, indem er auf Anfrage erzählt, dass quasi der gesamte Kader aus waschechten Babenbergern besteht. „Wir haben acht oder neun Spieler im Kampfmannschafkader, die unter 18 Jahre alt sind“, setzt der einstige Neue-Heimat-Coach fort. „Mit unserer Leistung und den 36 Punkten, die wir bisher geholt haben, kann man daher sehr, sehr zufrieden sein.“

Man wähnt sich in Babenberg damit zurecht dort, wo man sein wollte und weiß genau, dass – bedingt durch die großen Entwicklungsmöglichkeiten der Mannschaft – der Zenit noch lange nicht erreicht ist. „Es wird noch ein oder zwei Jahre dauern, bis unsere Jungen genügend Kampfmannschaftsspiele in den Beinen haben, um die Liga längere Zeit spannend halten zu können“, so Sejdic.

Bonus-Content für Plus-Abonnenten: Wäre ein Babenberger Aufstieg heuer überhaupt zielführend gewesen?

Eine gewisse Zeit lang hat es in der Rückrunde so ausgesehen, als könnte die Union Babenberg tatsächlich bereits heuer den großen Coup schaffen und zumindest den Relegationsplatz erreichen. Ob ein Aufstieg in dieser Phase der Entwicklung der Mannschaft aber zielführend gewesen wäre, kann angezweifelt werden. In ihrer derzeitigen Konstitution ist die 1. Klasse Mitte ein sportliches Haifischbecken. Ohne große Investitionen in die Mannschaft wäre der sofortige Wiederabstieg nur schwer zu verhindern, trotz guter Stimmung im Verein bringt ein Abstiegskampf fast zwangsläufig negative Vibes, fraglich wäre dann auch, ob die jungen Spieler ausreichend Einsatzzeit bekämen oder man in heiklen Phasen wie diesen erst recht auf Erfahrung setzen hätte müssen.

Coach Sejdic sieht es jedenfalls ähnlich: „Es war für uns noch zu früh, gegen routinierte Mannschaften wie St. Martin oder Neue Heimat zu reüssieren. Für uns ist es wichtig, einfach Woche für Woche zu arbeiten und den Jungen Chancen zu geben, gleichze…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert