Aus diesem Rückschlag muss St. Martin Kraft schöpfen
Es war angerichtet am Sportplatz des ATSV St. Martin. Die Wickhoff-Elf mühte sich in einer starken 2. Klasse Mitte in die Aufstiegsrelegation, legte dort mit einem viel beachteten 2:0-Auswärtssieg bei der Union Haid vor. Diesen Erfolg konnte man in Anbetracht der Stärke der 1. Klasse Mitte sowie der Frühjahrs-Performance der Ansfeldener gar nicht hoch genug einordnen.
Auch im Rückspiel konnte St. Martin über weite Strecken Paroli bieten, ein früher 0:2-Rückstand wurde vor heimischem Publikum prompt durch den fabelhaften Emircan Gül – neben Nemanja Vidovic einer der herausragenden Akteure dieser Saison – egalisiert, zur Pause ein Traum-Spielstand von 1:1 gehalten. Dieser Score sollte gar bis zur 85. Minute sichergestellt werden, das 1:2 wäre noch verschmerzbar gewesen. Das 1:3 in der 90. Minute hätte Verlängerung bedeutet – erst das 1:4 noch in der 96. Minute war der ultimative Nackenschlag.
St. Martin muss die richtige Abzweigung nehmen
In St. Martin ist nach dieser bitteren Erfahrung zunächst Wundenlecken angesagt. Für die sehr bedächtige und routinierte sportliche Führung des Vereins, das Trainerteam und die Mannschaft gilt es nun, die richtigen Schlüsse aus dieser Niederlage zu ziehen. Der ATSV St. Martin steht aktuell gewissermaßen vor einer Zäsur. Der eine oder andere Verein ist an bitteren Momenten wie diesen bereits gescheitert, andere Klubs sind daran nachhaltig gewachsen. Zu letzterem ist St. Martin angesichts der nicht schwächer werdenden Konkurrenz fast schon verdammt: Neben alten Rivalen wie Stahl, Babenberg und Urfahr erwachsen mit den gleich drei 1. Klasse-Absteigern Steyregg, Puchenau und Ottensheim weitere sportliche Herausforderungen.
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Auf und neben dem Platz ist in dieser Phase das im modernen Fußball häufig strapazierte Wort „Mentalität“ gefragt. Verein und Mannschaft müssen nun näher zusammenrücken und just in diesen Tagen ein Momentum der Stärke generieren. Von Vorteil wäre es für die Trauner insbesondere, wenn die Eckpfeiler der aktuellen Mannschaft gehalten werden könnten. Nach dem ultimativen Leuchtturmbeispiel aus dem Profifußball, FSV Mainz 05, das drei Jahre in Serie nur hauchdünn am Aufstieg in die 1. Bundesliga gescheitert war, sollte man nun versuchen, einen eigenen Spirit zu generieren sowie eine nachhaltige Entwicklung voranzutreiben, die in den nächsten Saisonen nicht nur den Aufstieg ermöglicht, sondern den Verein zu einem Dauergast in der 1. Klasse werden lassen soll.
Man hat dabei bereits einen guten Anknüpfungspunkt – aus dem Rückschlag rund um die Geschehnisse nach dem berüchtigten Spiel gegen Kirchberg-Thening ging man letztlich gestärkt hervor, die verbleibende Mannschaft zog an einem Strang und w…