Auf Streifzug durch das “andere” Pasching (Foto-Bericht)
Nur sehr wenige wissen, dass es neben der Linzer Vorstadtgemeinde noch ein weiteres Pasching gibt. Exakt 42 Kilometer beziehungsweise 37 Autominuten trennen die beiden Namensvettern, zu deren Verwandtschaft offensichtlich keine Zeugnisse überliefert sind. Kurz nachdem man auf der Donaubundesstraße die Bezirkshauptstadt Perg passiert hat und Richtung Münzbach weiterfährt, ist man als Paschinger Gemeindebürger beinahe irritiert, wenn sich rechts, unmittelbar vor einem Waldstück, das kleine Häuschen mit der Aufschrift “Pumpwerk Pasching” aufbaut.

Kurz nach dieser überraschenden Entdeckung steigt das Verlangen, anzuhalten und sich zu sortieren. In Zeiten mobiler Kartendienste zückt man sofort das Mobiltelefon und erkundet erst einmal digital die Umgebung. Etwas weiter nördlich prangt tatsächlich die Bezeichnung “Wirt in Pasching”, die einem erst einmal die Sprache verschlägt. Man biegt nun links ab und findet nach einem sanften Anstieg eine auf den ersten Blick recht unscheinbare Aneinanderreihung von Häusern. Sofort entdeckt man ein gelbes Haus mit jener vielversprechenden Aufschrift, die einem zuvor bereits der Kartendienst versprochen hatte.

Kaum hat man das ominöse “andere Pasching” entdeckt, ist es auch schon wieder aus dem Blickfeld verschwunden. Nur gefühlt 100 Meter weiter endet das kleine Dorf, das außer einem Gasthaus und der einen oder anderen Bushaltestelle offenbar keinerlei Infrastruktur aufzubieten hat.

Entschlossen, das Dörflein zu erkunden, bleibt man an der wohl einzigen Parkmöglichkeit, dem inzwischen bekannten Gasthaus, stehen. Wie Wikipedia verrät, besteht die “Rotte” Pasching (Stand 2001) aus 46 Gebäuden und zählt 168 Einwohner. Trotz seiner überschaubaren Größe gehört Pasching gleich zwei verschiedenen Gemeinden, nämlich Perg und Windhaag bei Perg, an.

Die Gemeindegrenze zwischen Perg und Windhaag wird konkret von der Ortsstraße gebildet. Begibt man sich die kleine Anhöhung hinauf, wird man mit einem Blick auf teilweise recht enge Siedlungsstraßen, die einem so auch im “alten” Ortsteil Pasching in Linz-Land unterkommen könnten, belohnt.

Spätestens nachdem man nun – und das geht relativ schnell – die verschlafene Siedlung hinter sich gelassen hat, wird dem Besucher der landwirtschaftliche Charakter der Rotte bewusst. Immer wieder fällt der Blick auf gut gepflegte Bauernhöfe.

Eine weitere Parallele zum Ortsteil Pasching stellen wohl die Güterwege und ausgeprägten Spaziergehmöglichkeiten dar. Wunderschön in die Felder eingebettet, taucht man sofort in die Mühlviertler Hügellandschaft ein.

Gibt man sich den scheinbar unendlichen Weiten der attraktiven Wege jedoch nicht hin, ist der Ausflug an dieser Stelle auch schon wieder beendet. Leider hat der “Wirt in Pasching” heute Ruhetag.
Fotos: Paschinger Anzeiger