Abstimmungs-Thriller bei XL-Wohnprojekt Pelikanstraße
Das Wohnprojekt mit den geplanten 82 Einheiten auf den Salznergründen in Langholzfeld nahm am Donnerstag die wohl entscheidende Hürde im Paschinger Gemeinderat. Unerwartet viele Gemeinderäte sprachen sich dagegen aus, das Team Hofko sowie die Führung der SPÖ behielten in der knappsten Abstimmung seit langer Zeit jedoch die Oberhand.
Auf den an der Pelikanstraße, unweit des Langholzfelder Erholungswalds, gelegenen „Salznergründen“ entstehen entgegen den Vorstellungen des Gros der Anrainer in einem bis zu vierstöckigen Gebäudekomplex 82 Wohnungen. Der diesbezügliche Bebauungsplan wurde im Gemeinderat mit letztlich knapper Mehrheit beschlossen.
Neben der drittgrößten Fraktion Junge Liste Öfferlbauer (alle 5 Mandate) stimmten auch die viertgrößte Fraktion FPÖ (alle 3 Mandate) sowie die fünftgrößte Fraktion Grüne (alle 2 Mandate) dagegen. Von der zweitgrößten Fraktion SPÖ scherten zwei mutige Mandatare aus. Die Befürworter des Projekts setzten selbiges jedoch durch – an den Stimmen des Team Hofko (ÖVP) sowie der SPÖ-Führung war letztlich kein Vorbeikommen, auch Altbürgermeister Böhm stimmte mit seinem einzigen Mandat für das Projekt.
Team Hofko argumentierte mit Verbesserungen
„Wir sind eingegangen auf die Anliegen der Gemeindebürger. Wir haben die Gebäudehöhe runtergenommen, wir haben die Müllsammelplätze integriert in die Gebäude und nicht im Freien gemacht, weil es da Befürchtungen gegeben hat, wir haben eine Beschattungsstudie gemacht, damit wir nachweisen haben können, dass die Gebäudehöhe, die abgetreten wurde, zur bestehenden Nebensiedlung keinen negativen Einfluss bei der Beschattung macht. Die Zufahrt haben wir durch einen Vertrag vorher auf der Tagesordnung geregelt“, führte Paschings Raumordnungsreferent Josef Lehner (Team Hofko/ÖVP) an.
Öfferlbauer: “Ortsbild wird massiv verändert”
Gegen die Umsetzung der Pläne über 82 Wohnungen in der Nähe des Erholungswaldes sprach sich Natur- und Nachhaltigkeitsgemeindevorstand Peter Öfferlbauer aus. „Wir haben uns konstruktiv und inhaltlich eingebracht, als es um Verbesserungen für die Mitbürger ging, das ändert für uns aber nichts an der grundsätzlichen Ablehnung solcher überdimensionierter Projekte, die ganz einfach das Ortsbild massiv verändern. Man könnte heute ein Zeichen setzen, dass wir solche XXL-Projekte in Pasching nicht haben wollen. Paschings Bürger sind mit dem immer stärker werdenden Verkehr, dem Schwund ihrer Naturflächen sowie der Knappheit der Infrastruktur zunehmend belastet und wollen diese Monsterprojekte nicht mehr, wir als Bürgerliste vertreten hier die klare Mehrheit der Bevölkerung, die leider regelmäßig ignoriert wird.“
Gutschireiter: “Es wurde versprochen, Wachstum zu bremsen”
Grünen-Sprecher Klaus Gutschireiter, ebenfalls gegen die Umsetzung des Projekts, argumentierte mit dem Umstand, dass fast alle Gebäude in der Nähe bloß ein- bis zweigeschossig seien. „Mit 82 Wohneinheiten wird von den Unterstützern des Projekts weiter stark auf Wachstum gesetzt, obwohl versprochen wurde, dieses Wachstum zu bremsen. Auch die FPÖ, die in der laufenden Periode bis dato jedem Antrag des Team Hofko zugestimmt hatte, gab in Person von Norbert Lotz zu verstehen, dass die Freiheitlichen immer schon gegen dieses Projekt gewesen seien. Am Ende unterlagen JUNGE, FPÖ und Grüne jedoch – so knapp wie noch nie bei einer Wohnbau-Abstimmung.
Diese Skrupellosigkeit gegenüber Anrainern verstört einen
Wie zur Zeit überall im Ort. Die Lebensqualität der ” Ur – Paschinger ” wird mit Füssen getreten. Einfach nur beschämend.